Mittwoch, 18. Juni 2008
1958. Stalinallee, am 29.Juni
Wie Matthias Küntzel einmal ausgeladen wurde.
Dieses von der Luxemburg-Stiftung im Oktober 2006 veröffentlichte Papier tut die iranische Holocaust-Leugnung und Vernichtungsankündigung gegen Israel mit kaum zwei Sätzen ab. Die Nonchalance gegenüber der Androhung eines neuen Genozids und die Ablehnung jeglicher Sanktionspolitik durch die Bundestagsfraktion machen deutlich, wie wenig die Katastrophe Auschwitz und der Vernichtungsantisemitismus der Nazis das Bewusstsein dieser Linken in Wirklichkeit tangiert. Sie zeugen darüber hinaus von einer ideologischen Panzerung wider die Realität, die ihresgleichen sucht. Offenkundig hat die eingeschliffene Gegnerschaft zu den USA und Israel die Fähigkeit zerstört, neue Formen des Antisemitismus und die Bedrohung Israel mit Massenvernichtungswaffen auch nur zu erkennen, geschweige denn dagegen anzugehen. Doch gilt auch heute das Wort von Georg Steiner, der 1940 den Nazis knapp entkam: „Die Menschen sind mitschuldig an allem, was sie gleichgültig lässt.“
Dieses von der Luxemburg-Stiftung im Oktober 2006 veröffentlichte Papier tut die iranische Holocaust-Leugnung und Vernichtungsankündigung gegen Israel mit kaum zwei Sätzen ab. Die Nonchalance gegenüber der Androhung eines neuen Genozids und die Ablehnung jeglicher Sanktionspolitik durch die Bundestagsfraktion machen deutlich, wie wenig die Katastrophe Auschwitz und der Vernichtungsantisemitismus der Nazis das Bewusstsein dieser Linken in Wirklichkeit tangiert. Sie zeugen darüber hinaus von einer ideologischen Panzerung wider die Realität, die ihresgleichen sucht. Offenkundig hat die eingeschliffene Gegnerschaft zu den USA und Israel die Fähigkeit zerstört, neue Formen des Antisemitismus und die Bedrohung Israel mit Massenvernichtungswaffen auch nur zu erkennen, geschweige denn dagegen anzugehen. Doch gilt auch heute das Wort von Georg Steiner, der 1940 den Nazis knapp entkam: „Die Menschen sind mitschuldig an allem, was sie gleichgültig lässt.“
Freitag, 16. Mai 2008
1948, Israel, and the Palestinians
Can Israel Survive for Another 60 Years?
That last point, however, brings me to my own closing observation. It is a moral idiot who thinks that anti-Semitism is a threat only to Jews. The history of civilization demonstrates something rather different: Judaeophobia is an unfailing prognosis of barbarism and collapse, and the states and movements that promulgate it are doomed to suicide as well as homicide, as was demonstrated by Catholic Spain as well as Nazi Germany. Today's Iranian "Islamic republic" is a nightmare for its own citizens as well as a pestilential nuisance and menace to its neighbors. And the most depressing and wretched spectacle of the past decade, for all those who care about democracy and secularism, has been the degeneration of Palestinian Arab nationalism into the theocratic and thanatocratic hell of Hamas and Islamic Jihad, where the Web site of Gaza's ruling faction blazons an endorsement of The Protocols of the Elders of Zion. This obscenity is not to be explained away by glib terms like despair or occupation, as other religious fools like Jimmy Carter—who managed to meet the Hamas gangsters without mentioning their racist manifesto—would have you believe. (Is Muslim-on-Muslim massacre in Darfur or Iraq or Pakistan or Lebanon to be justified by conditions in Gaza?) Instead, this crux forces non-Zionists like me to ask whether, in spite of everything, Israel should be defended as if it were a part of the democratic West. This is a question to which Israelis themselves have not yet returned a completely convincing answer, and if they truly desire a 60th, let alone a 70th, birthday celebration, they had better lose no time in coming up with one.
Christopher Hitchens via Drink-soaked Trotskyte Popinjays for War
Christopher Hitchens via Drink-soaked Trotskyte Popinjays for War
Freitag, 26. Oktober 2007
Apfel & Delle
Zuerst gesehen beim Verfolger Revolver
NPD Fraktion im Sächsischen Landtag
Herren H. Apfel und A. Delle
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Dresden, 18. Oktober 2007
Ihre Zimmerreservierung im Holiday Inn Dresden
Sehr geehrter Herr Apfel,
sehr geehrter Herr Delle,
wir erhielten heute Ihre über www.hotel.de getätigte Reservierung für den 7. November 2007 und sind einigermassen erstaunt, dass Sie ausgerechnet ein amerikanisches Hotelunternehmen mit ausländisch klingendem Namen bevorzugen.
Da Sie in unserem Hause nicht willkommen sind und ich es auch meinen Mitarbeitern nicht zumuten kann, Sie zu begrüssen und zu bedienen, haben wir hotel.de gebeten, die Buchung zu stornieren.
Sollte dies aus vertraglichen Gründen nicht möglich sein, darf ich Sie darauf hinweisen, dass ich sämtliche in unserem Hause durch Sie getätigten Umsätze unmittelbar als Spende an die Dresdner Synagoge weiterleiten werde. Betrachten Sie dies als kleinen Beitrag zur Wiedergutmachung für die Schäden, die Ihre damaligen Gesinnungsgenossen der Synagoge und vor allem ihren früheren Besuchern zugefügt haben.
Eine Kopie dieses Schreibens leiten wir an die Dresdner Presse weiter.
In der Hoffung, daß Sie eine zu Ihnen passende Unterkunft finden und uns Ihr Besuch erspart bleibt verbleiben wir
mit freundlichen Grüssen
MACRANDER HOTELS GmbH & Co. KG
Johannes H. Lohmeyer
Geschäftsführer
NPD Fraktion im Sächsischen Landtag
Herren H. Apfel und A. Delle
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Dresden, 18. Oktober 2007
Ihre Zimmerreservierung im Holiday Inn Dresden
Sehr geehrter Herr Apfel,
sehr geehrter Herr Delle,
wir erhielten heute Ihre über www.hotel.de getätigte Reservierung für den 7. November 2007 und sind einigermassen erstaunt, dass Sie ausgerechnet ein amerikanisches Hotelunternehmen mit ausländisch klingendem Namen bevorzugen.
Da Sie in unserem Hause nicht willkommen sind und ich es auch meinen Mitarbeitern nicht zumuten kann, Sie zu begrüssen und zu bedienen, haben wir hotel.de gebeten, die Buchung zu stornieren.
Sollte dies aus vertraglichen Gründen nicht möglich sein, darf ich Sie darauf hinweisen, dass ich sämtliche in unserem Hause durch Sie getätigten Umsätze unmittelbar als Spende an die Dresdner Synagoge weiterleiten werde. Betrachten Sie dies als kleinen Beitrag zur Wiedergutmachung für die Schäden, die Ihre damaligen Gesinnungsgenossen der Synagoge und vor allem ihren früheren Besuchern zugefügt haben.
Eine Kopie dieses Schreibens leiten wir an die Dresdner Presse weiter.
In der Hoffung, daß Sie eine zu Ihnen passende Unterkunft finden und uns Ihr Besuch erspart bleibt verbleiben wir
mit freundlichen Grüssen
MACRANDER HOTELS GmbH & Co. KG
Johannes H. Lohmeyer
Geschäftsführer
Donnerstag, 24. Mai 2007
"Herrenrassentag"
Beim endi.
Samstag, 5. Mai 2007
"Schauderhaft deutsch"
Uli Krug: Gefühltes Gas. Jungle World Nr. 18 / 2007
Die RAF war ein bewaffneter Vertreter des deutschen Geschichtsrevisionismus, der einen grotesk überflüssigen Bürgerkrieg mit zwar echten Toten, aber gänzlich imaginären Fronten führte. Das nicht einmal im Ansatz bemerken zu können, war wiederum das Resultat einer Abschottung gegen jede Erfahrung – die aber wiederum nicht allein die RAF betraf, sondern letztlich die ganze militante »Neue Linke« samt ihrem dubiosen Antiimperialismus, ihren absurden Organisationsdebatten und ihrem selbstverliebten Militanzgehabe prägte. Die RAF hatte all das nur am konsequentesten durchexerziert und wurde eben deshalb auch in ganz besonderem Maße durch psychodynamische Prozesse gesteuert. Oder in den noch heute schaudern machenden Worten Ulrike Meinhofs: »es gibt nur eine heilung: knarre, bewusstsein und kollektiv.«
Retrospektiv betrachtet scheint der zeitgenössische Hass insbesondere der älteren Deutschen auf die »Baader-Meinhof-Bande« deswegen so besonders groß gewesen zu sein, weil die Unterschiede in der Sache so besonders klein waren. Dieses epochale Missverständnis, das heute einige Medien und Politiker – allerdings auch eher halbherzig – in der Debatte um die Begnadigung von Christian Klar noch einmal zu nutzen versuchen, bedürfte der Aufklärung. Bewies Christian Klar doch erst unlängst, dass er genau dieselbe antiwestliche Pennälerlyrik produziert wie der CSU-Rechtsaußen Peter Gauweiler oder jede stramm pazifistische Kindergärtnerin. Weil das so ist, gibt es keinen Grund, ihn länger im Knast schmoren zu lassen.
Wenn dann das endlose Recyclen des »Deutschen Herbstes« endgültig gegenstandslos wird, dann zeigt sich vielleicht auch deutlicher, wie schauderhaft deutsch die RAF war. Oder anders gesagt: Wie gut sich die größten Geiferer, die einst nach KZ und Todesstrafe riefen, eigentlich mit den verhassten »Terroristen« hätten unterhalten können – über US-Kulturimperialismus, internationales Judentum, alliierten Bombenterror und die nationale Rückbesinnung Deutschlands.
Die RAF war ein bewaffneter Vertreter des deutschen Geschichtsrevisionismus, der einen grotesk überflüssigen Bürgerkrieg mit zwar echten Toten, aber gänzlich imaginären Fronten führte. Das nicht einmal im Ansatz bemerken zu können, war wiederum das Resultat einer Abschottung gegen jede Erfahrung – die aber wiederum nicht allein die RAF betraf, sondern letztlich die ganze militante »Neue Linke« samt ihrem dubiosen Antiimperialismus, ihren absurden Organisationsdebatten und ihrem selbstverliebten Militanzgehabe prägte. Die RAF hatte all das nur am konsequentesten durchexerziert und wurde eben deshalb auch in ganz besonderem Maße durch psychodynamische Prozesse gesteuert. Oder in den noch heute schaudern machenden Worten Ulrike Meinhofs: »es gibt nur eine heilung: knarre, bewusstsein und kollektiv.«
Retrospektiv betrachtet scheint der zeitgenössische Hass insbesondere der älteren Deutschen auf die »Baader-Meinhof-Bande« deswegen so besonders groß gewesen zu sein, weil die Unterschiede in der Sache so besonders klein waren. Dieses epochale Missverständnis, das heute einige Medien und Politiker – allerdings auch eher halbherzig – in der Debatte um die Begnadigung von Christian Klar noch einmal zu nutzen versuchen, bedürfte der Aufklärung. Bewies Christian Klar doch erst unlängst, dass er genau dieselbe antiwestliche Pennälerlyrik produziert wie der CSU-Rechtsaußen Peter Gauweiler oder jede stramm pazifistische Kindergärtnerin. Weil das so ist, gibt es keinen Grund, ihn länger im Knast schmoren zu lassen.
Wenn dann das endlose Recyclen des »Deutschen Herbstes« endgültig gegenstandslos wird, dann zeigt sich vielleicht auch deutlicher, wie schauderhaft deutsch die RAF war. Oder anders gesagt: Wie gut sich die größten Geiferer, die einst nach KZ und Todesstrafe riefen, eigentlich mit den verhassten »Terroristen« hätten unterhalten können – über US-Kulturimperialismus, internationales Judentum, alliierten Bombenterror und die nationale Rückbesinnung Deutschlands.