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Donnerstag, 7. Februar 2008
Amen 81
Via Zirkumflex




Ich bin weich und praktisch
geb Wärme und Geborgenheit
Bin schnuffelig und kuschelig
und komm in vielen Farben
Ich bin klassisch und Schwarzweiss
Hab trotzdem keinen Chic
Gehirn kann ich nicht leiden
Darum lieg ich um`s Genick

Chorus
So drossel ich den Sauerstoff zu Kopf
Ob Rechts, ob Links ist Scheissegal
Hauptsache gegen Zion
Mittwoch, 24. Oktober 2007
Hüftgold Pali: "Widerstand gegen die Moderne"
Zuerst gesehen im Starblog:

Der Frontlineshop bewirbt ein sog. "Palituch":


Keine Frage: Das Palituch ist ein Kleidungsstück mit Geschichte. In den 30ern von Amin el-Husseini eingeführt, stand es für den Widerstand gegen die "kulturelle Moderne" des Westens. Besonders die deutsche Linke griff diese Thematik in den 70ern auf und ließ sie in ihre eigene Revolution einfließen. Ein solches Symbol für das Radikale, dessen ursprüngliche Konnotation zunehmend verblasst und sich rebellisch-nostalgisch in bunten Farben in das Modegeschehen einfügt, kann Dich durchaus auch heute noch in sehr interessante Gespräche verwickeln. Just to let you know.

Sehr interessante Gespräche vielleicht darüber:


Grußmufti Amin el-Husseini schreitet mit Hitlergruß eine Einheit der von ihm rekrutierten und geistlich-ideologisch betreuten muslimischen SS-Division "Handschar" ab.

Sehr interessante Gespräche ergeben sich vielleicht auch darüber:

DIE SOLDATEN DES GROSSMUFTI
Albert Londres: Jude wohin? Ein Reisebericht aus den Ghettos der Welt. Wien(4-6) 1931. S. 244f.

Etwa fünfzig Juden und Jüdinnen hatten sich in die außerhalb des Ghettos gelegene Anglo-Palästinabank geflüchtet, deren Leiter der eine von ihnen, der Sohn des Rabbiners Slonin war. Sie hatten sich in einen Raum eingeschlossen. Die Araber, die Soldaten des Großmufti, stöbern sie auf. Es war Samstag, den 24., um neun Uhr vormittags. Die Araber sprengten das Tor der Bank...
Aber machen wir's kurz: sie schnitten Finger und Hände ab, sie hielten Köpfe über einen glühenden Rost, sie rissen Augen aus. Ohne sich von der Stelle zu rühren, empfahl ein Rabbiner die Seelen seiner Juden Gott: man skalpierte ihn, sein Gehirn nahm man mit. Nacheinander setzte man sechs Jeschibaschüler der Frau Sokolov, die man leben ließ, auf den Schoß und schlachtete alle sechs. Man verstümmelte die Männer. Drei¬zehnjährige Mädchen, Mütter und Großmütter schleuderte man in die Blutlachen und vergewaltigte sie.


You could have known...
Montag, 22. Oktober 2007
Die dritte imperiale Narzisse
Auf der Suche nach Hintergrundinformationen zur 1935 veröffentlichten Schrift "Die dritte imperiale Figur" des Nationalrevolutionär Ernst Niekisch stieß die blauenarzisse.de auf, die dem Leser Niekischs antisemitisches Machwerk so ans Herz legt:

Antisemitismus?

Deshalb verrät sich für Niekisch in der Stärke des Antisemitismus, der als Reaktion aufkomme, kein menschenverachtendes und im heutigen naiven Sinne des Begriffes ideologisches oder „volksverhetzendes“ Konzept, sondern vielmehr die Enschlossenheit, wieder den Weg hin zum elementaren, ungebrochenen, in natürliche Ordnungen eingegliederten Menschen zu beschreiten, der sich nicht ökonomistisch zersetzen läßt. Es ist mehr denn je lohneswert, über diese Perspektive nachzudenken, denn akzeptierte man diese Haltung, könnte womöglich wirklicher Antisemitismus zurückgehen. Damit gemeint ist nicht jenes hysterisch Konstrukt, das die Bedenkenträger der etablierten Politik sich gern basteln, um sich komplexere Erkenntnisräume des Denkens vom Halse zu halten.

Niekisch ist kein Antisemit, was ihm linke Kreise vorwerfen. Er schreibt selbst: „Die dritte imperiale Figur achtet auf ihre Souveränität; sie ist nicht „anti“ – weder antisemitisch, noch antirömisch.


Kein Antisemit, wer im Antisemitismus die "Entschlossenheit" am Werk sieht, "wieder den Weg hin zum elementaren, ungebrochenen, in natürliche Ordnungen eingegliederten Menschen zu beschreiten, der sich nicht ökonomistisch zersetzen läßt"?

Niekisch hetzt in seiner Schrift gegen den "ewigen Juden", der als Prinzip für die "jüdisch-ökonomistische Ratio" herhalten muss. Da bleibt kein Aug' trocken, kein Ressentiment wird ausgelassen, O-Ton:

Nachdem das Judentum in alle Welt zerstreut worden war, drang es bazillenhaft in das verborgenste Lebenszentrum des römischen Wesen vor und siedelte sich dort an. Es gibt eine Wespenart, die ihre Eier in lebende Larven legt; die ausgeschlüpfte Brut zehrt den Wirt, der eben noch die Kraft zur Verpuppung hatte, von innen her auf und zuletzt entschlüpft der Puppe nicht der erwartete Schmetterling, sondern eine junge ausgereifte Wespe.
Das Christentum ist das jüdische Ei, das in den römischen Körper versenkt wurde; seitdem ist der Jude auch Kostgänger der römischen Substanz. Wo immer sich der Römer niederläßt, schmuggelt er den Juden mit ein. Wo man Christus anbetet, gibt man zu verstehen, daß man durch einen Juden "erlöst" werden will, da ist es natürlich, daß der Jude am Ende sich die Freiheit nimmt, sein "Erlöseramt" auch auszuüben.


So mäandert sich der Text, Seite um Seite durchs gesunde Empfinden der Volksgenossen. In einem einzig halbwegs originellen Gedanken Niekischs, figuriert "der Arbeiter" als Personifikation der modernen technischen Ratio, als "dritte imperiale Figur" nach dem "ewigen Römer" und dem "ewigen Juden". Allein er, der Arbeiter, sei imstande, "die Völker" alias "gewachsene, natürliche Gemeinschaften" vor der Zersetztung durch den Juden zu retten.

Das Muster ist nicht neu, einen rasenden Antisemiten als originellen, jedenfalls nicht judenfeindlichen Denker und Nazi-Opfer zu verkaufen, dessen "bedeutsame Schrift 'Die dritte imperiale Figur', die 1935 im Widerstands-Verlag erschien, konnte nicht mehr zur Entfaltung kommen, da sie kurz danach eingestampft und Niekisch selbst verhaftet wurde. Niekischs Entwurf ist seine letzte Veröffentlichung vor der Inhaftierung und vor dem Ende des noch legalen Widerstandskreises".

Das hat gute neu-rechte Tradtion, noch jeden kackbraunen Kameraden als Widergänger aus der Mottenkiste der Geschichte zu locken, sofern er nicht allzu dicht am Nationalsozialismus klebte.

Auf blauenarzisse.de finden sich Texte zu Armin Mohler, Oswald Spengler, Richard Ungewitter, Carl Schmitt, Ernst Jünger, Georg Quabbe pipapo.

Ein wenig überrascht war ich allerdings, als derzeit aktuellsten Beitrag zur BraunenNazisse ein Interview mit Henryk Broder zu finden.

Klar, der Mann kann nicht jede Interviewanfrage und jeden Interviewer auf Herz und Nieren prüfen. Im Fall der BraunenNazisse hätte freilich ein kurzer Blick genügt.
Donnerstag, 31. Mai 2007
Lesbares
Alvin H. Rosenfeld: »Fortschrittliches« jüdisches Denken und der Neue Antisemitismus. Essay als Download bei Henryk M. Broder oder zwischen Buchdeckeln

Olaf Kistenmacher: Vom “Judenkapital” zur “jüdisch-faschistischen Legion in Jerusalem. Zur Entwicklung des “Antizionismus” in der Kommunistischen Partei Deutschlands der Weimarer Republik 1925-1933. Jour-Fixe-Vortrag vom 28.7.2005.

Kistenmachers Vortrag basiert auf einem Beitrag in diesem soeben erschienen Sammelband:

Matthias Brosch / Michael Elm u.a. (Hrsg.): Exklusive Solidarität. Linker Antisemitismus in Deutschland (das letzte Buch in der Neuerscheinungsliste)

Paul Berman: Who's Afraid of Tariq Ramadan? (kostenlose Registrierung erforderlich). Via: drink-soaked Trotskyite Popinjays for War.
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